Die Feuerwehr Tännesberg feiert ihren 150. Geburtstag – mit einem dreitägigen Fest. Tausende Menschen kommen. Beim Kindernachmittag gibt es viele Tränen – weil es so schön ist.
Wer bei diesem außergewöhnlichen Fest nicht dabei war, hat etwas verpasst. Viele Besucher beschrieben es als „Jahrhundertfest“. Einen Vorgeschmack gab es bereits am Freitag bei der Eröffnung mit einer rauschenden Partynacht. Auch die folgenden Tage des 150-jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Tännesberg boten viele Höhepunkte.
Der Samstagnachmittag gehörte den Kindern. Die Hüpfburgen waren ständig belegt, und wer Tännesberg von oben sehen wollte, ließ sich im Korb der Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Weiden nach oben tragen. Die Fahrzeuge der Historischen Feuerwehr Windischeschenbach waren stets umlagert, und man konnte eine Runde mit ihnen drehen. Wer einmal aus einem auf dem Dach liegenden Auto steigen wollte, probierte den Fahrsimulator von „Balkos Fahrschule“ aus. Eine alte Handspritze hatte die Jugendfeuerwehr Tännesberg bereitgestellt.
Tränen bei Kindern
Natürlich fehlten auch die Fahrgeschäfte und Stände mit Süßigkeiten und Spielmöglichkeiten nicht. Als die „Donikkl-Crew“ im vollen Festzelt das „Gute-Laune-Kinder-Konzert“ eröffnete, stürmten die geschminkten Kinder auf die Bühne. Sie tanzten, lachten und sangen vergnügt zur poppigen Musik. Beim Abschied am späten Nachmittag flossen bei vielen Kindern Tränen. Insgesamt besuchten an diesem Nachmittag rund 1500 Menschen das Fest.
Sieben Fahnenabordnungen örtlicher Vereine und der Partnergemeinde Kirchlengern, die Festdamen der Feuerwehr Tännesberg, Schirmherr Ludwig Gürtler mit den Ehrengästen und zahlreiche Besucher bildeten einen würdigen Rahmen beim Gedenken an die verstorbenen Kameraden, das Dekan Alexander Hösl leitete. Die Blaskapelle „Moosbacher Musikanten“ sorgte für die musikalische Umrahmung.
Gemeinsam zog man ins Festzelt, wo die Partyband „Grögötz Weißbir“ bereits ihre Instrumente gestimmt hatte. Schon beim ersten Lied stand ein Großteil der rund 2000 Besucher auf den Bänken, und nach jedem Schlager wurden es mehr. Als das „Raumschiff, völlig losgelöst, schwerelos schwebte“, hielt es kaum jemanden mehr auf seinem Platz. Die Band musste Zugabe um Zugabe liefern, bevor die Besucher sie „entließen“.
2,5 Kilometer langer Festzug
Höhepunkt war der sonntägliche Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael. Dekan Alexander Hösl zelebrierte, unterstützt von Ministranten aus der Feuerwehr, einen lebhaften und frischen Gottesdienst. „Es muss damals ein guter Geist geherrscht haben, um diese Gemeinschaft zu bilden“, war der Geistliche überzeugt. „Das Christentum funktioniert, wenn man es anwendet, und die Feuerwehr ist auch Anwendung des Christentums mit dem Dienst am Nächsten und Hoffnungsträger in unserer Gesellschaft durch Zusammenhalt und Kameradschaft“, gab er den Besuchern des voll besetzten Kirchenschiffs mit auf den Weg.
Mit passenden Sinnsprüchen überreichten Schirmherr Bürgermeister Ludwig Gürtler, der Patenverein FFW Kleinschwand, die Festbraut Luisa Völkl mit ihren Festdamen und -kindern sowie der Markt Tännesberg gemeinsam mit der Partnergemeinde Kirchlengern die Fahnenbänder. Das „Bläserensemble Moosbach“ sorgte für die musikalische Umrahmung, an der Orgel spielte die Moosbacherin Lena Putzer.
Etwa 100 Vereine mit rund 2000 Teilnehmern sowie zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und der Landkreisspitze der Feuerwehren bildeten am Nachmittag den fast 2,5 Kilometer langen Festzug. Fünf Musikkapellen gaben den Takt vor. Auch viele originelle Fahrzeuge aus früheren Feuerwehrzeiten waren dabei und erhielten immer wieder spontanen Beifall von den Zuschauern. Trotz regnerischem Wetter kamen viele Menschen.
Festzelt brechend voll
Das Festzelt und der Anbau waren am Nachmittag brechend voll, als die „Pirker Blechmusi“ in ihrer einzigartigen Weise für Stimmung sorgte. Immer wieder forderte das Publikum Zugaben, sodass die „Holz Stouss Boum“, die auf ihrer Bühne ins Festzelt gefahren wurden, warten mussten. Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Die Party ging nahtlos weiter. Mit Gesang und bayrisch-böhmisch-österreichischen Klängen von Akkordeon und Blechblasinstrumenten trafen sie den musikalischen Nerv der Besucher. Schunkeln, Mitsingen und Tanzen waren bis spät in die Nacht angesagt, bis das Fest friedlich und unfallfrei ausklang.
Die Landmetzgerei Schneider bot eine reichhaltige Speisekarte an. Während des gesamten Festbetriebs gab es Schweinshaxen, Grillhähnchen, Bratwürste, Steaks, Pommes und vieles mehr für die hungrigen Gäste. Am Kuchenbuffet standen neben Kaffee rund 200 Torten, Kuchen und Kleingebäck zur Auswahl – gebacken und gespendet von Tännesbergern. Freiwillige Helferinnen bedienten die Besucher. An den Bars halfen sogar die Feuerwehren Gleiritsch und Zeinried sowie der TSV Tännesberg mit. Das Festbier kam von der Privaten Landbrauerei Scheuerer aus Moosbach.
Artikel: Josef Glas/Bilder: Josef Glas & Lukas Kappl
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