Jodok-Ritt 2006

Jodok-Ritt

„Im Angesicht Gottes ausruhen“

Tännesberger erneuern bei Jodok-Ritt 200 Jahre altes Gelübde – Reiter in historischer Kleidung

Tännesberg. (fz) Ein Bekenntnis zur Tradition, die Verbindung von Volksglauben und ländlicher Feier, religiösem und weltlichem Brauchtum – all das ist der St.-Jodokritt. Mit der Pferdeprozession am Sonntag erneuerten die Tännesberger ein vor über 200 Jahren gegebenes Gelübde.

180 Pferde, Reiter in historischen Gewändern, geschmückte Kutschen und viele Fußgruppen pilgerten vom Ort zum Jodokkirchlein. Am Festplatz an der Schule setzte sich der Pilgerzug durch die Straßen des Marktes in Bewegung.

Angeführt vom Fanfarenzug, folgten die Reiter teils in historischer Bekleidung, wie etwa der Kreuzritter, die Fahnenreiter mit den Kirchenfahren, der Feuerritter, Georgenritter, der Wappenritter oder auch die Pestritter in ihren Kettenhemden.

Sie wurden aufgelockert von einzelnen Reiterformationen oder auch Fußgruppen, wie die „Pilgergruppe aus Wien“, dem Verein der Tännesberger in München sowie den Feuerwehren und Vereinen aus der Marktgemeinde.

Landrat Simon Wittmann verkörperte nun bereits zum 30. Mal den Marktrichter zu Pferde. Er erinnert mit seinem Marktschreiber an die Verleihung der Marktrechte im Jahr 1412. Im Mittelpunkt des christlichen Zuges stand wie immer der von sechs geschmückten Pferden gezogene Allerheiligstenwagen, auf dem Pfarrer Edward betend mitfuhr.

Hunderte von Menschen, die die Straße nach Sankt Jodok säumten, beteten mit und schlossen sich dem Pilgerzug an. Am von den Ehrengästen mit Schirmherrn Bürgermeister Josef Zilbauer aus Vohenstrauß sowie Bürgermeister Matthias Grundler, den Kommunionkindern und der Blasmusik aus Tännesberg gesäumten Freialtar an der Jodok-Kirche versammelten sich dann die Reiter und Gläubigen zum Festgottesdienst.

Pfarrer Edward sprach in der Predigt von einem großen Fest zu Ehren des Heiligen Jodok. Die Prozession und der Gottesdienst seien Ort und Gelegenheit, im Angesicht Gottes auszuruhen. Alle seien hier dankbar versammelt, um vom Herrn auch Schutz zu erbitten. Dieser spüre und wisse, was man bei ihm sucht. Den Schluss der Messfeier bildete die feierliche Pferdesegnung.

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