Datum: 17. Juni 2012 um 16:56 Uhr
Einsatzart: Brand-Gebäude
Einsatzort: HPZ Irchenrieth
Fahrzeuge: LF – 40/1 Alt
Einsatzbericht:
Großbrand im HPZ Irchenrieth
Elektrozugfahrzeug löst Feuer in Lagerhalle aus – Halbe Million Euro Schaden – Keine Verletzten
Irchenrieth. (dob) Großalarm für die Feuerwehren löste am Sonntagabend ein Schwelbrand im Heilpädagogischen Zentrum (HPZ) aus. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Schaden am Gebäude auf 200 000 Euro. Hinzu kommt ein gelagerter Warenwert von rund 300 000 Euro. Vermutlich sind die bereits für Kunden verpackten Waren und Materialien durch Ruß und Löschwasser unbrauchbar.
Wohngebäude und Heiminsassen der Behinderteneinrichtung waren vom Schadensereignis glücklicherweise nicht betroffen. In einem Lager, in dem sich auch die hauseigene Wäscherei und einige Gruppenräume im Obergeschoss befinden, geriet im Erdgeschoss ein Elektrozugfahrzeug in Brand. Ursache dürfte nach ersten Ermittlungen der Polizeiinspektion Vohenstrauß ein technischer Defekt sein. Die Batterien des Fahrzeugs waren über das Wochenende zum Laden am Stromnetz angeschlossen. Der Elektroschlepper brannte vollständig aus.
Beißender Qualm
Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehren, die gegen 17.30 Uhr durch einen Brandmelder im Gebäude auf das Feuer aufmerksam wurden, konnte jedoch noch Schlimmeres verhindert werden. Der Brandschutzbeauftragte des HPZ und Michldorfer Kommandant Harald Dirnberger traf als erster am Einsatzort ein. Im Minutentakt rückte Verstärkung an. Dichter, beißender Qualm drang aus dem Gebäude. Mit Weidens Drehleiter bekämpften die Floriansjünger von außen den Schwelbrand, bevor sich Atemschutzgeräteträger nach Öffnen eines Rolltores Zugang ins Innere verschafften.
Scheiben eingeschlagen
Sie versuchten durch den Einsatz von Drucklüftern, die Sicht zu verbessern, damit der Ausgangspunkt des Brandes bekämpft werden konnte. Damit der Rauch zügig aus dem Gebäude entweichen konnte, schlugen Feuerwehrmänner am rückwärtigen Gebäude die Fensterscheiben ein. Normalerweise lassen sich die Fenster automatisch öffnen, doch aufgrund des Stromausfalls war dies zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich.
Nach rund eineinhalb Stunden gab Kreisbrandrat Richard Meier aus Störnstein Entwarnung. Das brennende Fahrzeug war gelöscht. Die Floriansjünger kontrollierten die Räumlichkeiten noch auf etwaigen Funkenflug.
Der Irchenriether Bürgermeister Josef Hammer und Pfarrer Alfons Forster aus Michldorf waren an die Einsatzstelle geeilt, um sich vom Ausmaß des Brandes einen Überblick zu verschaffen. Am Wochenende hält sich niemand in den Räumen auf. So brauchte auch das Rote Kreuz mit Einsatzleiter Manfred Bäumler nicht einzugreifen.
Wegen der eingesetzten Atemschutztruppen ließ Bäumler jedoch trotzdem vorsorglich die Schnelle Einsatzgruppe (SEG) des BRK für den Notfall anrücken. Geschäftsführerin Brigitte Krause und zweiter Vorsitzender Johann Bock aus Moosbach erhielten ebenfalls die Nachricht vom Schwelbrand und eilten sofort nach Irchenrieth. Beide zeigten sich erleichtert, dass keine Heimbewohner und Einsatzkräfte verletzt wurden.
13 Wehren im Einsatz
Neben der Stadtfeuerwehr Weiden mit mehreren Fahrzeugen waren die Wehren Irchenrieth, Michldorf, Schirmitz, Pirk, Tännesberg, Roggenstein, Kaimling, Leuchtenberg, Lerau, Bechtsrieth, Muglhof und Engleshof vor Ort. Zudem kam die Unterstützungsgruppe mit der Örtlichen Einsatzleitung (UG OEL) aus dem Landkreis Neustadt nach Irchenrieth.
Da die Feuerwehren aus allen Richtungen mit dem Martinshorn anfuhren, kamen im Nu auch zahlreiche Schaulustige auf den HPZ-Hügel.